Tages-Kommentare

Autor: admin

  • Teil I: Der Gaza-Konflikt bewegt mich zutiefst, nur was kann ich dazu schreiben?

    Teil I: Der Gaza-Konflikt bewegt mich zutiefst, nur was kann ich dazu schreiben?

    Im aktuellen Zeitmagazin gibt es einen Bericht über Ahmad Mansour1, einem in Deutschland lebenden palästinensischem Israeli, der als Psychologe mit seinen Ansichten über den Konflikt zwischen Israel und der Hamas sehr polarisiert. Solche komplexen Geschichten gibt es in diesem Konflikt zuhauf.

    Einen Kommentar über den Konflikt zu schreiben gleicht einem Tanz auf der Nadelspitze, zum einen weil er so emotionalisiert ist und zum anderen weil er auf Deutsch geschrieben wird. Das kommt nicht etwa daher, „weil man ja nicht mehr seine Meinung sagen kann“ wie angesichts des Themas nicht nur AfD Anhänger jetzt rufen werden. Es kommt daher, weil wir Deutschen eine historische Verantwortung für dieses tragische Dilemma haben. Trotzdem will ich eine Stellungnahme versuchen, basierend auf dem, was ich darüber weiß.

    Der Kommentar ist etwas länger als gewohnt, hoffentlich trotzdem lesenswert

    (mehr …)
  • Der Unterschied zwischen Zusammenhang und Grund

    Der Unterschied zwischen Zusammenhang und Grund

    Der Unterschied zwischen der Korrelation (Zusammenhang) zweier Ereignissen – dem gleichzeitigen Auftreten beider Ereignisse – und einer Kausalität (Grund) – bei der ein Ereignis ein anderes verursacht – ist in Argumentationen sehr wichtig. Bei der Korrelation treten zwei Ereignisse häufiger gleichzeitig auf, als es der Zufall erklärt. Man formuliert dann Sätze wie „Wenn A eintritt, tritt auch B auf“, was logisch nicht korrekt ist. Dieser umgangssprachliche Ausdruck macht aus einem gleichzeitigen Auftreten eine „wenn-dann“ Aussage, die einen ursächlichen Zusammenhang suggeriert. Warum das wichtig ist, wurde mir klar, als ich im Zuge einer Vorbereitung auf einen Artikel genau in diese Falle getappt bin, nämlich den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation nicht zu berücksichtigen.

    (mehr …)
  • Radikalenerlass 2.0?

    Radikalenerlass 2.0?

    Wie weit darf der Staat gehen, um Gefahren für das politische und öffentliche Leben abzuwenden? Angesichts der Einschätzung der AfD als gesichert rechtsextremistisch werden Stimmen laut, die sich um die Wirkung von verfassungsfeindlichen Personen im öffentlichen Dienst sorgen und nach weitergehenden Maßnahmen rufen.

    Diese Sorge ist nicht neu, 1972 wurde von Bund und Ländern der sogenannte „Radikalenerlass“ beschlossen1. 1972 war ich noch zu jung, um die Diskussionen mit zu verfolgen, aber ich kann mich daran erinnern, welche Diskussionen geführt wurden, als der Erlass in den Bundesländern wieder aufgehoben wurde. Ab etwa 1983 wichen erste Bundesländer von der bisherigen Praxis ab2.

    Es lohnt sich die Erfahrungen der damaligen Zeit ins Gedächtnis zu rufen, um die heutigen Standpunkte mit den damaligen Diskussionsbeiträgen abzugleichen.

    (mehr …)
  • Die Freiheit des Verstehens

    Die Freiheit des Verstehens

    Ich habe mir Gedanken zum Buch „Die Freiheit des Verstehens“ gemacht und in einer Präsentation zusammengefasst.

    Hier findet man die Verlagsinformationen zum Buch.

  • Wutbürger im Parlament?

    Wutbürger im Parlament?

    Er konnte einem fast leid tun, der Herr Merz. Die Kommentare nach dem ersten Wahlgang im Bundestag reichten von Fassungslosigkeit bis Häme. Auch ich war sehr überrascht und brauchte etwas Zeit, um das für mich einzuordnen. Hier meine Sicht auf das „historische Ereignis“.

    Zunächst einmal zu der Einordnung. Das der Kanzler nicht im ersten Wahlgang gewählt wurde, ist eine historische Neuheit und schon sehr überraschend. Der Einordnungsversuch von Kanzler Merz im ARD Interview trifft nicht ganz den Kern – so normal es ist, nicht alle Stimmen der Koalition bei der Wahl zu bekommen, so knapp sind die momentanen Mehrheitsverhältnisse. Das größere Problem, was als historisch zu bezeichnen ist, ist aber die Tatsache dass mehr als ein Fünftel der Bevölkerung bei der letzten Bundestagswahl ihre Stimme einer verfassungsfeindlich-rechtsradikalen Partei gegeben hat.

    (mehr …)
  • Anstandshalber

    Anstandshalber

    In einem Leitartikel in der Zeit hat sich Giovanni Di Lorenzo Gedanken zum Anstand gemacht, der in der heutigen Zeit angesichts des „Trumpismus“ in der Politik immer mehr verloren geht1. Im Artikel beschreibt er, welche Form des Anstandes in der politischen Auseinandersetzung heute besonders notwendig ist.

    „Der Anstand jedoch, den wir heute brauchen, sollte nicht spalten, sondern eher verbinden (…): miteinander sprechen. Die Bereitschaft zuzuhören, gerade wenn einem der Standpunkt fremd ist. Nichts zu versprechen, was man nicht halten kann. Sich zu eigenen Fehlern bekennen. Und, so weit sind wir leider schon, dass man selbst das anmahnen muss, ein Mindestmaß an Benehmen.“

    (mehr …)
  • Auf ein Bier mit Herrn Merz…?

    Auf ein Bier mit Herrn Merz…?

    Ich stand gestern mit meiner Tochter an einem Bücherstand, 10€ für 5 Bücher. Ich sollte ihr beim Auswählen helfen. Da fiel uns ein Buch von Harald Martenstein in die Hände. Ich sagte ihr, das könnte interessant sein und wörtlich „Der ist zwar manchmal ein Arschloch, aber man kann ihn trotzdem lesen, ich mag ihn!“. Eine Dame, die meinen Kommentar hörte, drehte sich um und sagte „interessante Charakterisierung“. Es war mir schon etwas peinlich, kam aber aus tiefstem Herzen. Ich gehe davon aus, dass Herr Martenstein Verständnis hätte. Es gehört tatsächlich zu meinem Leseritual, immer auf den ersten Seiten des Zeitmagazins seinen Kommentar zu lesen. Oft regen mich seine Kommentare auf, manchmal auch an und das ist wohl der Schlüssel für meiner Bemerkung am Büchergrabbeltisch. Was hat das nun mit Herrn Merz zu tun?

    (mehr …)
  • Verfolgung von NS-Straftätern kurz vor Ende

    Verfolgung von NS-Straftätern kurz vor Ende

    Im Zusammenhang mit meinem letzten Blog zu Dietrich Bonhoeffer passt eine Zeitungsnotiz, die ich vor einiger Zeit gelesen habe, recht gut. Der Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung von NS-Verbrechen1 in Ludwigsburg sagte der Osnabrücker Zeitung: „Wir finden immer noch Verdächtige. Aber richtig ist: Wir fahren auf Sicht, wir sind im Schlussbereich der NS-Verfolgung angekommen. Die jüngsten möglichen Täter sind heute 97 Jahre alt, wenn sie im letzten Kriegsjahr 1945 als 17-jährige Teil des Systems geworden sind. Der älteste Verurteilte, den wir zuvor aufgespürt haben, war bei seiner Verurteilung 101 Jahre alt.“

    So verdienstvoll sich die Ludwigsburger Behörde um die Aufklärung bemüht hat, es bleibt bezüglich der Aufarbeitung der NS-Verbrechen ein sehr dunkler Fleck in der politischen und juristischen Geschichte der Bundesrepublik. Der kürzlich aufgearbeitete Fall von Sigfried Uiberreither2 in Sindelfingen, einem ehemaligen Gauleiter, der unbehelligt unter dem Schutz von Behörden und Unternehmen straffrei blieb, zeigt dies deutlich.

    (mehr …)
  • Bonhoeffer, gerade jetzt…

    Bonhoeffer, gerade jetzt…

    Gestern Abend habe ich einem Vortrag von Dr. Bernd Liebendörfer zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer besucht. Nicht nur der Todestag bietet Anlass, sich mit ihm zu auseinanderzusetzen, auch die 2011 erschienene Biografie von Eric Metaxas und der dadurch inspirierte Film von Todd Komarnicki von 2024 beschäftigen gerade die Öffentlichkeit. Dadurch wurde ich an die Zeit erinnert, in der ich zunächst das Buch „Widerstand und Ergebung1 gelesen habe. Das war in einer Zeit, in der ich sehr aktiv in der evangelischen Jugendarbeit war.

    Mich hat damals die Geradlinigkeit und die Werteorientierung von Bonhoeffer beeindruckt. Insbesondere als junger Mensch hat ein solches Vorbild eine große Wirkung. Die Briefe aus dem Gefängnis und die Aufrichtigkeit, die sich in ihnen widerspiegelt, hatten eine außerordentliche menschliche Größe, insbesondere wenn man sich in die Situation von Bonhoeffer einfühlt – frisch verlobt, verbunden mit der Familie, Freunde und Mitstreiter konkret durch die Festnahme bedroht oder schon im Gefängnis. Wenn ich heute seinen Klassiker „Von guten Mächten“ singe, blitzt dieser Gedanke an die Gefängnissituation von Bonhoeffer noch immer in mir auf.

    (mehr …)
  • Das Recht auf individuelles Asyl abschaffen?

    Das Recht auf individuelles Asyl abschaffen?

    Der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Hans-Eckhardt Sommer, fordert die Abschaffung des individuellen Rechts auf Asyl. Nicht als Präsident des Amtes, sondern als Privatperson. So versuchte Herr Sommer wahrscheinlich, den vorhergesehenen Sturm der Entrüstung zu entkräften, denn in seiner Funktion als Präsident einen solchen Frontalangriff auf das Asylrecht zu fahren, wäre sicher noch kritischer zu betrachten, als seine private Äußerung auf einer Veranstaltung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung..

    Dieser Vorschlag ist nicht nur für Deutschland relevant, da auch europäische und internationale Vereinbarungen zur Behandlung von Flüchtlingen durch den Vorschlag berührt werden. Aber wie könnte man den Vorstoß neutral betrachten? Welche Probleme des gegenwärtigen Verfahrens versucht Herr Sommer mit seinem Vorschlag meiner Meinung nach zu lösen?

    (mehr …)
  • Worauf sich eine parteiübergreifende Mitte einigen könnte…

    Worauf sich eine parteiübergreifende Mitte einigen könnte…

    In den Wochen seit dem Bekanntwerden der Correctiv-Recherche fand sich eine bisher schweigende Mitte zusammen, um gegen die rechten und demokratiefeindlichen Tendenzen in der Gesellschaft  zu demonstrieren. Mit der Abstimmung zum CDU/CSU Antrag, der nur mit der Unterstützung der AfD angenommen wurde, hat sich etwas verschoben. Die Haltung der CDU/CSU zur Schuldengrenze hat – bei allen guten Gründen für die Entscheidung – die Glaubwürdigkeit von Politik weiter leiden lassen.

    Trotz der notwendigen Differenzen zwischen Parteien ist es heute wichtiger den je, sich gemeinsam für den Erhalt demokratischer Grundsätze jenseits der notwendigen Debatte um Inhalte einzusetzen. Der Konsens, wie in einer Demokratie um die beste Lösung gestritten werden soll, darf uns als Gesellschaft nicht abhanden kommen. Auf welcher Basis sollte dieser Streit gründen? Ich habe im Folgenden versucht, die wesentlichen Positionen zu beschreiben, die aus meiner Sicht in einer Demokratie als Grundvoraussetzungen gegeben sein sollten.

    (mehr …)
  • Nachsicht

    Nachsicht

    Wenn man niemanden hat, der die Regeln für alle durchsetzt, gerät man in die Situation, dass der Regelbrecher die Regeln bestimmt.

    Herfried Münkler in der Rubrik „Was ich gern früher gewusst hätte…“ der Zeit

    Wieviel Nachsicht braucht es in einer Gesellschaft? Regeln als Ordnungshilfe sind darauf angewiesen, das sie eingefordert werden. Im zwischenmenschlichen Miteinander und notfalls auch durch Kontrollorgane wie die Polizei, Ordnungsdienste oder die Schaffnerin in der Bahn. Dazu braucht es die Einsicht in die Notwendigkeit von Regeln. Regeln haben aber ein generelles Problem, sie sind selten flexibel. Die Ampel ist rot, aber es kommt ja kein Auto, also was tun? Der blinde Gehorsam führt in die Diktatur, nur mit der Nachsicht gelingt es, die Gesellschaft mit der notwendigen Flexibilität und Freiheit auszustatten.

    So weit, so richtig. Das obige Zitat zeigt jedoch die Grenze eines solchen Denkens auf. Wenn die Regel vor lauter Toleranz so ausgehöhlt wird, dass sie nicht mehr gilt, werden die Regeln beliebig. Dann wird es zur Regel, jede Regel erstmal auszuhandeln, nachdem sie ignoriert wurde. Das kann im offenen Umgang miteinander vielleicht noch funktionieren. Aber es kostet Zeit und es verschiebt Grenzen immer weiter, bis zum “Anything Goes“.

    (mehr …)
  • Politische Positionen als Marketing-Instrument

    Politische Positionen als Marketing-Instrument

    Referenz zum Artikel im Politico

    Die neue Währung im Marketing ist Popularität, oder vielmehr Aufmerksamkeit. Nein, das stimmt so noch nicht für Deutschland, auch wenn hierzulande die Bekanntheit von DSDS und Dschungelcamp genutzt wird, um Produkte oder sich selbst ökonomisch zu platzieren und Influencer mit der Anzahl an Followern an Einfluss gewinnen.

    Während es in Deutschland noch merkwürdig wäre, Christian Lindner in einem Werbespot für die Insel Sylt zu sehen (ausgeschlossen ist das aber keineswegs), sind die USA da schon viel weiter. Dort werden Produkte für MAGA Anhänger direkt gestaltet, nicht erst seit Trump. Das sind nicht nur Kappen und teure Uhren, für die der Präsident seinen wertvollen Namen bereitstellt, sondern sogar Finanz-Anlagen mit der Garantie, nicht in „woke“ Unternehmungen zu investieren. Politisch aktive Personen sind gleichzeitig Unternehmerinnen in eigener Sache.

    (mehr …)
  • Helfer-Glück

    Helfer-Glück

    Ich habe einen Artikel im Netz bei theatlantic.com zum Thema Glück gelesen, der mir gut in die Zeit zu passen scheint. Es geht um Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Menschen, die anderen Gefallen tun, selbst glücklicher sind.

    Also ran, haltet Türen auf, lasst anderen an der Supermarktkasse den Vortritt, und seid aufmerksam für jede Situation in der ihr helfen könnt. Kein Zufall, das alle Religionen Hilfsbereitschaft zu einer Tugend erklären. Nicht nur, weil damit das soziale Leben positiv beeinflusst wird, sondern auch, weil es das Lebensgefühl der Helfenden verändert.

  • Wahlprogramm Vergleich Grüne und CDU

    Wahlprogramm Vergleich Grüne und CDU

    Ideen zum Steuerrecht (Grüne Details)

    • Das Dienstwagenprivileg reformieren
    • Ausnahmen bei der Erbschaftssteuer bei außergewöhnlich hohem Erbe angehen
    • Unterstützung einer globalen Milliardärssteuer
    • Anpassung bei der Immobilienbesteuerung und den Kapitaleinkünften
    • Arbeitnehmerpauschbeträgeder Einkommenssteuer auf 1500€ erhöhen 
    • Steuergutschriften für niedrigen Einkommen, um Arbeitsanreize zu schaffen 
    • Solidaritätszuschlag in Einkommensteuertarif integrieren
    • Kindergeld und Kinderfreibetrag koppeln

    Dienstwagenprivileg

    Die Besteuerung von Fahrzeugen, die der Arbeitgeber zur Verfügung stellt, sind sowohl für die Firma als auch die Nutzende von Vorteil. Dies führt dazu, dass in Deutschland Dienstwagen sehr attraktiv sind. Dies führt dazu, dass insbesondere teure Autos überproportional häufig gewerblich zugelassen sind1.

    Das verschiebt aus der Sicht der Grünen die Mobilitätsförderung in Richtung von teuren und großen Fahrzeugen. Wenn man sich die Statistik anschaut, ist der Einwand nicht von der Hand zu weisen. Fast zwei Drittel aller Neuzulassungen ist gewerblich und den größten Anteil (>84%) haben gewerblich zugelassene Oberklasse-Fahrzeuge.

    (mehr …)
  • The Well

    The Well

    Neulich habe ich einen interessanten Podcast zur Kultur im Silicon Valley gehört, und dabei wurde über eine interessanten Vorläufer der sozialen Netzwerke berichtet, The Well.

    Ich finde das insbesondere deswegen interessant, weil in diesem Konzept viele Dinge umgesetzt worden sind, die ich bei der Gestaltung von sozialen Netzwerken wichtig finde. Siehe dazu auch meinen Blog zum Thema Meinungsfreiheit.

    Abo-Gebühr

    Das Netzwerk trägt sich aus Gebühren und Spenden und kommt ohne Werbung aus. Das Geschäftsmodell ist nicht auf Profit ausgelegt.

    Urheber-Recht

    Die Rechte an Wort und Bild bleiben bei den Teilnehmern (You Own Your Own Words – YOYOW), ebenso die Verantwortung für Rechtmäßigkeit und Wirkung.

    Klarnamen

    Man darf sich nicht anonym anmelden, sondern muss seinen eigenen Namen führen.

    Moderation

    Die Gruppen werden streng moderiert und es wird auf einen respektvollen Umgang geachtet.

    Ich überlege ernsthaft, das einfach mal auszuprobieren. Ein interessanter Ansatz als Gegenprogramm. Er passt auch gut zu dem, wie ich meinen Blog hier verstehe.

  • Die Öffentlichkeit und ihre Probleme

    Die Öffentlichkeit und ihre Probleme

    Ich habe vor einiger Zeit ein gutes Buch zum Thema Öffentlichkeit und Medien gelesen. Weil ich das so interessant fand, habe ich eine Präsentation dazu erarbeitet.

    Zum Buch beim Verlag

    Titelbild vom Vortrag Öffentlichkeit und ihre Probleme

    Zum Anschauen des Vortrages einfach auf das Bild klicken, viel Spaß!

  • Warum sind Kompromisse eigentlich faul?

    Warum sind Kompromisse eigentlich faul?

    Kompromisse haben einen schlechten Ruf, man möchte eher ohne sie auskommen und alle vom eigenen Vorschlag überzeugen. Wer Kompromisse eingeht, gibt seinen Standpunkt auf und beugt sich den Argumenten des Gegenüber. Die Demokratie und die im Abstimmungsprozess geführten Debatten werden als Entscheidungsmaschine verstanden, in der die stärkere Fraktion/Koalition letztendlich bestimmt. Spätestens seit den Zeiten der Ampel kann Demokratie nicht mehr so gesehen werden, denn hier waren drei sehr unterschiedliche Parteien gezwungen, gemeinsame Vorschläge abzugeben. Die politische Realität nach den Wahlen sieht so aus, dass wir für sehr wichtige – manche meinen überlebenswichtige – Entscheidungen auf eine Zwei-Drittel-Mehrheit angewiesen sein werden. Da braucht es Kompromisse.

    (mehr …)
  • Panik…? Nein, Normalität! Oder doch Panik?

    Panik…? Nein, Normalität! Oder doch Panik?

    In der Zeit gab es letzte Woche einen tollen Artikel über ein psychologisches Phänomen, den sogenannten „normalcy bias“. Es gibt ja eine Menge solcher Modelle, die das manchmal irrationale Verhalten von Menschen zu erklären versuchen. Dieses Modell passt sehr gut in die jetzige Zeit, in der sich alles mit rasender Geschwindigkeit verändert, Grundannahmen über Bord geworfen werden müssen und man sich manchmal fragt, ob das alles noch normal ist.

    Der normalcy bias beschreibt das Verhalten von Menschen in Ausnahmesituationen, die trotz offensichtlicher Bedrohungen versuchen, die Normalität aufrechtzuerhalten. Leider gibt es keine gute deutsche Zusammenfassung und Übersetzung, man kann es mit Normalitätsverzerrung übersetzen.

    (mehr …)